Inkasso bedeutet das Eintreiben von Forderungen durch ein Inkassobüro. Dass es hier, sowohl auf Seiten der Gläubiger als auch auf Seiten der Inkassobüros, etliche rechtliche Stolpersteine gibt, die das Eintreiben der Forderungen schwierig bis unmöglich macht, liegt auf der Hand. In diesem Blogartikel wird auf die wichtigsten rechtlichen Rahmenbedingungen eingegangen und dargelegt, wie sich Unternehmen optimal auf das Auftreten von Zahlungsausfällen vorbereiten können. 

 

Professionelle Geschäftsbedingungen sind das A und O

In den meisten Fällen entscheiden die selbst verfassten Geschäftsbedingungen über den weiteren Verlauf eines Inkassofalls. Die Geschäftsbedingungen legen nämlich fest, wie die Geschäftsbeziehung zwischen Unternehmen und Kunden gestaltet ist. Dies umfasst natürlich auch Gebühren und Kosten, falls der Kunde nicht in der vorgegebenen Zeit seine Schulden begleicht. Ist dies alles fein säuberlich festgehalten, gibt es selten juristische Probleme. Findet dieser Punkt jedoch nicht genügend Eingang in den Geschäftsbedingungen, können sich enorme juristische Unklarheiten daraus ergeben. 

Unternehmen sollten sich in jedem Fall auf Zahlungsausfälle vorbereiten und dabei auftretende Gebühren mitdefinieren. So weiss der Kunde im Vorhinein, was auf ihn zukommt, denn er muss ja diesen Geschäftsbedingungen zustimmen, wenn er ein Geschäft mit dem Unternehmen eingeht. Darüber hinaus ist es sehr empfehlenswert, die eigenen Geschäftsbedingungen laufend zu aktualisieren und gegebenenfalls anzupassen, da es immer wieder Neuerungen in verschiedenen Bereichen gibt, die mögliche juristische Schlupflöcher für Schuldner darstellen können. Es gibt wohl kaum etwas Ärgerlicheres, als wenn man, aufgrund der eigenen Geschäftsbedingungen, seine Forderungen nur ungenügend gelten machen kann. Auch Inkassobüros können dann nicht mehr helfen, egal wie professionell sie auch arbeiten mögen.

 

Bestreitbar oder unbestritten?

Ein wichtiger Punkt, der ebenfalls rechtlich vom Unternehmen festgehalten werden muss, ist die Leistungserfüllung, also die Beantwortung der Frage, wie ein Service oder ein Produkt gestaltet sein muss, welche Funktionen es erfüllen muss, um eine Rechnung legen zu können. Sollte es hier einen allzu grossen Interpretationsspielraum geben, kann der Kunde, der das Service oder das Produkt erhalten hat, noch immer auf eine nicht vollkommene Leistungserfüllung pochen. Die Rechnung wäre dann zu Unrecht ausgestellt und die Forderung nicht zu 100% durchsetzbar. Sollte dies der Fall sein, kann ein professionelles Inkassobüro nicht eingreifen, da eben nicht einmal klar ist, ob die Forderung überhaupt zurecht besteht. 

Je genauer das Leistungsversprechen ausformuliert wird, desto schwieriger wird es für Kunden, die nicht bezahlen wollen, die erbrachte Leistung zu bestreiten, schliesslich wurde mit dem Geschäftsabschluss dieses Leistungsversprechen akzeptiert. Anders sieht es natürlich aus, wenn tatsächlich Mängel existieren. Dann liegt der Ball wieder beim Unternehmen, denn es muss diesen Mangel beseitigen

Nicht immer ist die Lage eindeutig, weshalb es auch bei der gründlichsten Formulierung noch immer zu juristischen Auseinandersetzungen kommen kann.

 

Solvent oder insolvent? Das ist hier die Frage

Die beste Vorsorge betreffend etwaiger Zahlungsausfälle stellt nicht nur das Überarbeiten und Aktualisieren der eigenen Geschäftsbedingungen dar, sondern der gründliche Bonitätscheck der Kunden. Nur auf diese Weise können solvente von nicht solventen Kunden unterschieden werden. Die Identifikation einer zu geringen Bonität ist der Schlüssel, um die eigene Liquidität hochzuhalten. Je besser dieser Prozess funktioniert, desto bessere Selektionsmechanismen können auch eingesetzt werden. Wer eine bestimmte, nicht zahlungsfähige Klientel möglichst frühzeitig erkennt, bekommt im Anschluss auch weniger Probleme mit nicht zahlenden Kunden. Doch auch der gründlichste Bonitätscheck kann nicht für 100% Sicherheit sorgen, da es neben den zahlungsunfähigen Kunden auch die zahlungsunwilligen Kunden gibt. Diese hätten zwar das Geld für die Begleichung der offenen Rechnung, möchten aber, aus welchen Gründen auch immer, nicht bezahlen. Es kann aber auch sein, dass aus einem solventen Kunden sehr schnell ein insolventer Kunde wird. Für all diese Fälle ist dann ein professionelles Inkassobüro zuständig, welches dabei hilft, die Gründe für die Nichtbegleichung der Schulden herauszufinden. Denn im Prinzip kann es nur zwei Gründe geben, weshalb der Kunde eine nicht bestreitbare Forderung nicht bezahlt: 

  1. Er kann nicht bezahlen.
  2. Er will nicht bezahlen. 

Sollte Punkt 2 der Fall sein, dann besteht Hoffnung, die ausstehenden Gelder, inklusive Gebühren, etc. einzutreiben. Sollte Punkt 1 der Fall sein, muss sich ein Gericht um den Fall kümmern. 

 

Inkassobüros haben nicht mehr Rechte als Unternehmen

Es ist ein weit verbreiteter Irrglaube, dass Inkassobüros eine grössere rechtliche Befugnis als Unternehmen haben, die sie beauftragen. Inkassobüros dürfen keine anderen rechtlichen Mittel einsetzen als herkömmliche Unternehmen, die im Fall des Inkassos als Auftraggeber fungieren. Dennoch macht es Sinn, ein professionelles Inkassobüro zu beauftragen, wenn es zu Zahlungsausfällen kommt. 

Seriöse Inkassobüros sind spezialisiert auf das Eintreiben von Forderungen. Durch ihre Erfahrung können sie sehr gut einschätzen, wo ein Energieaufwand Sinn macht. Auch die Art und Weise, wie mit Kunden kommuniziert werden soll, damit diese möglichst schnell und widerstandslos die offene Rechnung begleichen, unterscheidet sie von Unternehmen anderer Branche, die ein anderes Kerngeschäft aufweisen. Professionalität, Geschwindigkeit und Erfahrung sind die Schlüsselwerte und -kompetenzen, die sie zu einem wertvollen Partner in Fragen rund ums Inkasso machen. Allerdings müssen, wie bereits oben beschrieben, die rechtlichen Grundlagen passen, damit sie ihre Stärken einsetzen können.

 

Fazit von Inkassolution

Wenn Rechnungen nicht beglichen werden, ist dies für Unternehmen sehr ärgerlich. Solche Situationen fordern Zeit, Energie und andere Ressourcen. Im schlimmsten Fall wirkt sich eine Summierung von Zahlungsausfällen negativ auf die Liquidität des Unternehmens aus. Wenn der Cashflow ins Stocken gerät, kann dies sehr negative Folgen für die Bonität des Unternehmens selbst haben. Deshalb ist es so enorm wichtig, sich mit den rechtlichen Stolpersteinen im Inkasso auseinanderzusetzen und professionelle Inkassobüros zu beauftragen, die dabei helfen, diese Herausforderungen zu meistern. 

 

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